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Schon seit 1975 ist das PKW Fahrsicherheitstraining eine feste Institution in Deutschland, der sich jährlich über 100.000 Teilnehmer unterziehen. Darunter sind nicht nur Jugendliche, sondern auch erfahrene Berufs- und Vielfahrer. Die Statistik bestätigt die Maßnahme: Absolventen sind seltener in Unfälle verwickelt als Nichtabsolventen. Aber was genau erwartet Sie beim Sicherheitstraining, für wen ist es geeignet und welche Ergebnisse können Sie erwarten? Der folgende Text geht auf diese und auf weitere Fragen ein.

Was ist ein Fahrsicherheitstraining?

Der Begriff Fahrsicherheitstraining umfasst spezielle Schulungen für Kraftfahrer in verschiedenen Fahrzeugklassen. In der Regel findet es in Fahrsicherheitszentren statt. Das Ziel besteht darin, die Teilnehmer auf potenzielle Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten, damit sie in Zukunft rechtzeitig reagieren und sie vermeiden können.

Das Fahrtraining soll also nicht nur dabei helfen, Ihren Umgang mit dem Fahrzeug zu verbessern. Darüber hinaus fördert es Ihr Fahrverhalten und bereitet Sie auf Extremsituationen vor, zeigt Ihnen, wie Sie damit umgehen und den Schaden für alle Beteiligten gering halten. Diese Art der Vorbereitung kann die Fahrschule übrigens nicht bieten, weshalb das Sicherheitsfahrtraining als sinnvolle Ergänzung anzusehen ist.

Für wen eignet sich ein Fahrsicherheitstraining?

Das PKW Fahrsicherheitstraining richtet sich an alle Menschen mit Führerschein, unabhängig davon, welche Fahrzeuge sie wie oft fahren oder ob sie Neulinge im Straßenverkehr oder Veteranen sind. Denn alle sollen gleichermaßen profitieren und letzten Endes ein sicheres Fahrverhalten aufweisen. Trotz dieser Voraussetzungen haben bisher nur wenige an einem Fahrtraining teilgenommen. Möglicherweise wegen des Vorurteils, dass nur Menschen mit schlechtem Fahrverhalten ein solches benötigen würden.

Anders als in Österreich ist das Sicherheitstraining in Deutschland nicht verpflichtend, weder für PKW- noch für Motorradfahrer. Lediglich LKW-Fahrer müssen sich zu Fortbildungskursen, die an das Sicherheitstraining angelehnt sind, anmelden. Auch wenn es nicht vorgeschrieben ist, sind vor allem jüngere Fahrer angehalten, mindestens einmal ein PKW Fahrsicherheitstraining zu absolvieren, um ihr Auto besser einzuschätzen und ihre Reaktion zu schulen.

Die Kurse gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen für verschiedene Zielgruppen. Beliebt ist beispielsweise das Junge-Fahrer-Training für Fahranfänger bis höchstens 25 Jahre. Dort haben Nachwuchsfahrer die Gelegenheit, Verkehrsmanöver wie das Gegenlenken oder die Vollbremsung in einer abgesicherten Umgebung zu üben. Demgegenüber richtet sich das Aufbautraining an fortgeschrittene Verkehrsteilnehmer mit mehr Fahrerfahrung. Hier können Sie Fahrmanöver mit höheren Geschwindigkeiten durchführen, Stress- und Ablenkungssituationen erproben sowie die Auswirkung der Fliehkräfte auf Ihr Fahrverhalten testen.

Wie mehr Selbstvertrauen am Steuer entsteht

Ziel des Fahrtrainings ist, dass Sie anschließend mit mehr Selbstbewusstsein fahren. Hierzu durchlaufen die Absolventen sowohl eine theoretische Einführung als auch eine ausgedehnte Praxisphase. Für gewöhnlich befindet sich der Trainer bei dieser nicht im Fahrzeug, sondern gibt alle Anweisungen per Funk an den Fahrer weiter.

Es ist möglich, unterschiedlichste Fahrbahnlängen und Witterungsverhältnisse für die Ausweichmanöver nachzustellen. Die Bremsübungen tragen dazu bei, den Bremsweg und das Verhalten des Autos besser einschätzen zu können. Zusätzlich begegnen Sie Herausforderungen wie Kurven- und Slalomfahrten oder das Umfahren von Hindernissen im Rückwärtsgang.

Zum Abschluss folgt normalerweise die Nachbesprechung des Trainings, worin der Lehrer sowohl Ihr Fahrverhalten als auch das der anderen Kursteilnehmer einschätzt. Dabei geht es keinesfalls darum, jemanden vorzuführen, sondern um ein konstruktives Feedback, aus dem Sie lernen sollen. Denn schließlich führen die praktischen Übungen zusammen mit einer ehrlichen Selbstreflexion zu den größten Erfolgen. Je mehr Kontrolle Sie über Ihr eigenes Fahrzeug gewinnen und je mehr Extremsituationen Sie üben, umso weniger Ängste und Unsicherheiten werden Sie im Verkehr haben.

Gründe für ein Fahrsicherheitstraining

Die meisten Autofahrer erarbeiten sich die Fahrpraxis über die Jahre hinweg. Trotzdem gibt es immer wieder Situationen, die Sie weder im regulären Verkehr noch in der Fahrschule trainieren können. Im Umkehrschluss heißt das, dass die meisten Autofahrer nicht wissen, wie sie auf unerwartete Situationen richtig reagieren. Dazu zählen auf die Straße rennende Kinder, plötzlich auftauchende Rehe, ausbrechende Fahrzeuge oder extreme Witterungsverhältnisse. Mit einem PKW Fahrsicherheitstraining leisten sie eine wertvolle Vorsorge. Denn durch das gezielte Training beeinflussen Sie Ihr Fahrverhalten positiv, lernen professionelle Fahrtechniken und Notmanöver, lernen, mit dem Unerwarteten umzugehen und integrieren die so gewonnene Fahrpraxis ins Unterbewusstsein. Wenn Sie regelmäßig an solchen Kursen teilnehmen, gewinnen Sie im Ernstfall lebensrettende Zeit durch intuitives und richtiges Handeln.

Fahrpraxis sammeln

Wenn Sie gerade erst Ihren Führerschein erworben haben und Angst haben, die Verkehrsicherheit zu gefährden, dann fehlt Ihnen wahrscheinlich die Routine. Doch auch, wenn Sie Wenigfahrer sind oder einfach lange Zeit keinen Zugriff auf ein Auto hatten, profitieren Sie vom Fahrsicherheitstraining. Darin erfahren Sie zum Beispiel, wie sich ein Auto bei Aquaplaning verhält, welches Verhalten auch unter schwierigen Bedingungen zu den gewünschten Ergebnissen führt oder wie Sie ein ausbrechendes Fahrzeug unter Kontrolle bringen. Solche Situationen treten häufig im Straßenverkehr auf. Auch hier kann intuitives Handeln Leben retten.

Abbauen von Ängsten und Unsicherheiten

Nicht selten haben Autofahrer nach einem (Beinah-)Unfall zunehmende Ängste im Straßenverkehr. Gefährliche Situationen, ob sie glimpflich ausgehen oder nicht, können traumatische Spuren hinterlassen. Gerade in diesem Fall ist das Fahrtraining bestens geeignet, um zurückgebliebene Ängste abzubauen. Es gibt Ihnen das Selbstvertrauen wieder zurück und stellt ein Gefühl der Kontrolle über das Auto wieder her. Wenn Sie wissen, wie Sie in kritischen Situationen zu reagieren haben, werden Sie deutlich entspannter ins Fahrzeug steigen können. Auch andere Ängste wie das Fahren auf verschneiten oder besonders nassen Straßen können Sie beim Fahrsicherheitstraining abbauen.

Fahrspaß erleben

Zwar steht die Verkehrsicherheit im Mittelpunkt des Fahrtrainings, dennoch soll der Spaß an der Sache nicht zu kurz kommen. Hierzu gibt es verschiedene Technologien, so zum Beispiel Dynamikplatten, die ein ausbrechendes Fahrzeug simulieren oder plötzlich aus dem Boden schießende Wasserhindernisse. Zudem lassen Drift- und Off-Road-Trainings die Herzen vieler Teilnehmer höher schlagen. Welcher Autofan hat noch nie davon geträumt, quer durch die Kurven zu driften oder sich mit vielen PS durch den Schlamm zu kämpfen?

Training von Extremsituationen

Im Winter herrschen bekanntlich schlechtere Sichtverhältnisse und glatte Fahrbahnen vor, was Sie vor besondere Herausforderungen stellt. Ein speziell darauf ausgerichtetes Fahrtraining soll die Teilnehmer schulen, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Auch wenn sich die Teilnahme an einem solchen Kurs für alle lohnt, ist sie insbesondere für jene zu empfehlen, die häufig auf winterlichen Straßen unterwegs sind.

Eventfahrtraining

Eine spezielle Form des Fahrsicherheitstrainings ist das Eventtraining, welches an besonderen Orten wie Rennstrecken oder zugefrorenen Seen stattfindet. Das Ziel besteht darin, Ihnen ein außergewöhnliches Erlebnis zu bieten, das nicht alltäglich ist. So atemberaubend manche Veranstaltungsorte auch sein mögen, der Fokus liegt noch immer auf dem Sicherheitstraining. Hierzu werden Orte ausgewählt, wo Ihnen ganz bestimmte Verhaltensweisen abverlangt werden. An manchen dieser Kurse können Sie ohne eigenes Fahrzeug teilnehmen, vorausgesetzt, der Veranstalter stellt einen Wagen zur Verfügung.

Fahrpraxis sammeln mit E-Autos

Hierbei lernen Sie, wie sich E-Autos oder auch Elektrotransportfahrzeuge im Grenzbereich verhalten. Denn ein Stromer wiegt durch den eingesetzten Akku deutlich weniger, ebenso liegt der Schwerpunkt tiefer als bei Verbrennern. Für manche fühlen sich Elektrotransportfahrzeuge mit schwerem Akku an wie ein überladener Kombi. Folglich verhält sich das Fahrzeug anders in Extremsituationen, sodass Sie Ihren Umgang mit dem Gaspedal anpassen müssen.

Was kostet ein Fahrsicherheitstraining?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht, denn die Kosten für ein Fahrtraining können stark variieren. Entscheidend ist zunächst, bei welchem Veranstalter Sie sich anmelden, aber auch, wie gut die jeweilige Anlage ausgestattet ist. So wird grundsätzlich zwischen Trainingsanlagen und Fahrsicherheitszentren unterschieden. Letztere verfügen über eine bessere Ausstattung und sind entsprechend teurer. Bei der Verkehrswacht kommt es vor, dass sich regionale Wachten ebenfalls in den Preisen unterscheiden. Im Allgemeinen sollten Sie für ein Fahrsicherheitstraining mindestens 100 Euro beiseitelegen.

Fazit

Fälschlicherweise gehen viele davon aus, ein Fahrsicherheitstraining würde sich vor allem an Anfänger mit wenig Fahrpraxis richtigen. Doch dem ist nicht so. Auch nach Jahrzehnten am Steuer und wechselnden Fahrzeugen ist es sinnvoll, immer wieder ein solches Training durchzuführen. Denn darin haben Sie die Möglichkeit, diverse Gefahrensituationen zu erleben, mehr Sicherheit zu gewinnen und potenzielle Ängste abzubauen.