Loading

Anzeige

Viele umfangreiche Studien sowie praktische Erfahrungen belegen seit Langem die positive Wirkung von „tierischer“ Gesellschaft auf das menschliche Wohlbefinden. So beobachten Verantwortliche in Pflegeheimen regelmäßig, dass ihre betagten und demenzkranken Schützlinge während der Besuche von Vierbeinern neue Lebensfreude zeigen.
Ausgebildete Therapiepferde spielen bei der Betreuung von Personen, die unter psychischen oder körperlichen Einschränkungen leiden, ebenfalls eine wichtige Rolle.

 

Eine „Pferdetherapie für Menschen“ – was ist darunter zu verstehen?

Die Pferdetherapie für Menschen stellt eine ganzheitliche Behandlungsform dar. Dabei sollen diverse Aktivitäten mit den speziell geschulten Tieren gesundheitlich beeinträchtigte Personen unterstützen und ihre Beschwerden lindern. Zu deren unterschiedlichen Problemen zählen etwa

  • Depressionen,
  • verschiedene Formen von Autismus,
  • Schädigungen des zentralen Nervensystems,
  • Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen,
  • zerebrale Lähmungen,
  • Hirnverletzungen sowie
  • genetisch bedingte Muster wie etwa das Downsyndrom.

Bei all diesen und zahlreichen weiteren Symptomen kann Ihnen als unmittelbar Betroffenen oder Angehörigen eine Pferdetherapie für Menschen helfen. Gerade bei der Arbeit mit Kindern setzen geschulte Fachkräfte die sanften Vierbeiner gerne ein. Jugendliche und Erwachsene profitieren allerdings ebenso davon.
Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften und dem positiven Einfluss auf den Menschen eignen sich Pferde für verschiedene Formen der Heilbehandlung.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Das Tier als Trainer: pferdegestütztes Coaching

Bei der noch relativ jungen Disziplin „pferdegestütztes Coaching“ steht die Persönlichkeitsbildung der Interessenten im Vordergrund. Auf speziellen Seminaren lernen Sie als Teilnehmerin oder Teilnehmer unter anderem den konstruktiven Umgang mit Stress und absolvieren Übungen zur Motivation. Diese vielfältigen Angebote richten sich häufig an qualifizierte Fach- beziehungsweise Führungskräfte. Sie dienen der Mitarbeiterführung, der Personalentwicklung und dem Teambuilding. Die Gegenwart von Pferden sowie der Umgang mit ihnen eröffnen dabei neue und bis dahin unbekannte Perspektiven.

 

Wie ausgebildete Therapiepferde Menschen mit gesundheitlichen Problemen helfen können

Grundsätzlich gilt als Voraussetzung für die Eignung der betreffenden Vierbeiner zum Co-Therapeuten: Sie müssen offen, freundlich, sensibel und vor allem gelassen im Umgang mit Menschen sein. Ihre Schulung umfasst neben der klassischen Reitpferdeausbildung ein Führtraining und eine beträchtliche Anzahl von Übungsstunden. Schließlich sehen sie sich ständig wechselnden Klienten, lauten Kindern, Rollstühlen und immer wieder neuen Herausforderungen gegenüber. Meistern sie all das, werden sie zu wertvollen tierischen Partnern bei zahlreichen Behandlungsarten.

Im Mittelpunkt jeder Therapieform steht die Nähe von Mensch und Tier. Pferde flößen vielen Personen zunächst aufgrund ihrer Größe Respekt ein. Lassen Sie sich als Betroffener auf die Begegnung mit ihnen ein, empfinden Sie schnell ein Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit. Auf diesen Aspekten basiert im Wesentlichen die Behandlung sowie deren Erfolg bei Kindern und Erwachsenen. Patienten mit verschiedenen Beschwerden oder Handicaps kämpfen oftmals damit, Emotionen und Nähe zuzulassen.

Der Kontakt mit den tierischen Therapeuten spricht sie auf einer völlig neuen, unterschwelligen Ebene an. Der Umgang beziehungsweise die Kommunikation mit den Pferden sensibilisiert die menschliche Wahrnehmung und fördert das Selbstwertgefühl. So unterstützt die Gesellschaft der Vierbeiner den weiteren Heilungsprozess und bereitet den Weg für künftige wirksame Behandlungsmaßnahmen.

 

Von Weidezelt und Koppel bis zur Reithalle – das Beobachten und die Pflege der Tiere

Vor einem pferdegestützten Coaching als Therapie müssen die Verantwortlichen zunächst behutsam Vertrauen zwischen Vierbeiner und Mensch aufbauen. Dies gelingt am besten, wenn alle Beteiligten sich ruhig sowie ohne Zwang kennenlernen und einander annähern können. Als Patient beziehungsweise Angehörige beobachten Sie das Pferd und sein Verhalten anfangs in dessen gewohnter Umgebung wie auf der Koppel oder in einem Weidezelt.

Im nächsten Schritt berühren Sie es und füttern es vielleicht mit einem Apfel. So ergibt sich wie selbstverständlich eine Beziehung und besondere Art der Verständigung. Selbst sonst eher ängstliche Naturen öffnen und entspannen sich oftmals sehr schnell in Gegenwart der sanften Vierbeiner. Der enge Kontakt mit ihnen beruhigt und fördert die soziale Entwicklung gerade von Jugendlichen nachhaltig. Die positive Stimmung ihrer Schützlinge hilft den Betreuern bei allen weiteren Maßnahmen wie beispielsweise einer Gesprächstherapie oder Reit- und Bewegungsübungen unter Anleitung.

 

Das Pferd als Co-Therapeut – die Kommunikation zwischen Tier und Mensch

Vielen Personen, die unter seelischen Problemen leiden, fällt der Gedankenaustausch über eine gängige Unterhaltung schwer. So fehlt beispielsweise bei Autisten durch ihre gestörte soziale Interaktion das Verständnis für allgemeingültige Gesprächsregeln. Dies gilt im „normalen“ gesellschaftlichen Leben ebenso wie für Kontakte zu Fachkräften aus der Psychologie. Ein tiefenentspanntes Therapiepferd dient in solchen Fällen mitunter als „Vermittler“ und „Türöffner“ zur Psyche der Klienten.

Die tierischen Unterstützer verständigen sich zwar nicht mit Worten, jedoch kommunizieren sie über ihr Verhalten und ihre Körpersprache. Oft erhalten sie durch ihr sanftes Wesen Zugang zum Gefühlsleben der verschlossenen Patienten und helfen, deren seelische Blockaden abzubauen. Durch den sorgsamen Umgang mit den Tieren sowie bei ihrer Pflege lernen vor allem Kinder, Verantwortung zu übernehmen. Neben der Rolle als Wegbereiter der Psychotherapie leisten Pferde einen wichtigen Beitrag in der Behandlung diverser körperlicher Beeinträchtigungen. So stellt das therapeutische Reiten ein zentrales Element der Pferdetherapie für den Menschen dar.

 

Eine Medizin für Körper und Seele: das therapeutische Reiten

Die Arbeit mit den Pferden fordert die beteiligten Kinder und Erwachsenen sowohl geistig wie körperlich. Als Reittherapie umfasst sie je nach der Zielgruppe verschiedene Bereiche, etwa

  • die Ergotherapie mit Pferden,
  • das heilpädagogische Voltigieren,
  • das sogenannte Para-Reiten als eigene Sportart für Menschen mit Behinderungen,
  • das heilpädagogische Reiten (auch Reitpädagogik genannt) sowie
  • die Hippotherapie.

Diese und andere Teilaspekte nutzen die positive Ausstrahlung der vierbeinigen Helfer in Verbindung mit der gleichmäßigen Bewegung beim Reiten. Die betroffenen Personen stärken auf dem Pferderücken sitzend sowohl ihren Gleichgewichtssinn wie die Koordination. Daneben festigen die großen und kleinen Teilnehmer durch das Training ihre Muskeln. Die Übungen erfolgen immer unter Aufsicht.

Dabei führen die Betreuer das Reittier an der Trense oder beim Voltigieren an einer Longe im Kreis. Selbst Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer profitieren von dieser Form der Therapie. Für sie gibt es spezielle Vorrichtungen wie einen Lift und einen sicheren Sattel mit zusätzlichen Griffen. Diese Hilfsmittel ermöglichen den Betreffenden eine bereichernde Erfahrung, die ihnen sonst nicht möglich wäre.

 

Fazit

Bereits seit Jahrtausenden leben Pferde als echte Freunde und hilfreiche Partner an der Seite des Menschen. Mittlerweile belegen Studien auch die heilsame, wohltuende Wirkung ihrer Anwesenheit auf Erkrankte und Gehandicapte.

Suchen Sie für sich, Ihr Kind oder Angehörige nach einer alternativen Heilung unterschiedlicher Symptome, kann die Pferdetherapie für Menschen von Interesse sein. Experten empfehlen sie zur Behandlung von Personen mit körperlichen, geistigen oder sensorischen Beeinträchtigungen. Darüber hinaus bietet sie sich zur Linderung von Sprach- und Lerndefiziten, Essstörungen sowie diversen psychischen Problemen an.

Die professionell ausgebildeten vierbeinigen Helfer kommen bei verschiedenen Organisationen zum Einsatz. Dazu zählen Vereine, Kliniken und Einrichtungen der Lebenshilfe. Einige Krankenkassen übernehmen dabei anteilige Kosten im Sinne einer anerkannten Gesundheitsleistung. Die Nachfrage und der Vergleich lohnen sich in jedem Fall, wenn Sie ein pferdegestütztes Coaching oder die Reittherapie in Betracht ziehen.
Neben der erwiesenen medizinischen Heilwirkung schenkt der Umgang mit den edlen Tieren kranken Kindern oder Erwachsenen Geborgenheit und Freude, was entscheidend zu deren Lebensqualität beitragen kann.