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Die Vergangenheit loslassen, das gehört zu den schwierigsten Herausforderungen im Leben eines Menschen. Wir neigen dazu, die Vergangenheit in unseren Erinnerungen lebendig zu halten. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um gute oder schlechte Erinnerungen handelt. Die mit der Vergangenheit verbundenen Gefühle lassen sich nicht einfach abschütteln und die meisten von uns durchleben sie wieder und wieder, manchmal noch Jahre und Jahrzehnte später. Das Durchleben der Vergangenheit aufs Neue ist meistens unangenehm.

Emotionen als Ursache

Entweder trauern wir um die gute Zeit, die verflossen ist und nie wiederkehrt, oder wir kämpfen mit Gefühlen wie Scham, Wut und Verletztheit aufgrund der dunkleren Seiten unserer Vergangenheit. Was alle diese Gefühle und Erfahrungen gemeinsam haben, ist, dass die Vergangenheit nicht bewältigt wurde. Sie beeinflusst das eigene Leben noch immer, obwohl sie, wie es das Wort bereits beschreibt, vergangen ist und sich nicht mehr ändern lässt. Dabei gibt es durchaus Wege, wie Sie mit der Vergangenheit abschließen und Frieden machen können. Ein Prozess, der allerdings Zeit, Einfühlungsvermögen und Ehrlichkeit braucht, auch und insbesondere zu sich selbst.

Die deutsche Geschichte – Ein generationenübergreifendes Trauma

Die Vergangenheit ist etwas sehr Persönliches und wirkt oftmals wie von anderen Dingen abgetrennt. Das ist aber keineswegs der Fall. Die Vergangenheit ist immer auch durch den Lauf der Welt und den Zeitgeist bestimmt. Ist dieser, wie in der deutschen Geschichte, mit Leid, Krieg, Rassismus und Faschismus verbunden, ist von dessen Auswirkung nicht nur eine Generation betroffen.

Mangelnde Auseinandersetzung

Emotionale Kälte und Entmenschlichung waren während des Dritten Reiches das, was Deutschland geprägt hat und, wie sich später herausstellte, nachhaltig. Vergangenheitsbewältigung war zu dieser Zeit nichts, womit sich die große Mehrheit der Menschen auseinandersetzte. Verdrängung war der Weg, den die meisten wählten, mit schwerwiegenden Effekten für die Psyche und mentale Gesundheit.

Die Kriegsgeneration gab ihr Trauma an ihre Kinder weiter und diese wiederum an die eigenen Kinder. Bis heute, vier Generationen nach Kriegsende, sind die Auswirkungen spürbar. Erst langsam setzt die Heilung ein, auch durch die aktive und neue Auseinandersetzung mit dem Geschehenen.

Orte der Vergangenheit aufsuchen – Vergangenheitsbewältigung durch aktives Auseinandersetzen

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Ist es sinnvoll, Orte der Vergangenheit aufzusuchen, um sich aktiv mit ihr auseinanderzusetzen? Diese Frage stellen Sie sich vielleicht. Die Forschung sagt dazu: Ja, es ist hilfreich, mehr über die Vergangenheit zu erfahren, um sie besser bewältigen zu können.

Das gilt insbesondere, was traumatische Ereignisse angeht, die sich durch Generationen ziehen, und die uns beeinflussen, ohne dass wir es direkt und aktiv wahrnehmen. Für die Vergangenheitsbewältigung im Privaten müssen Sie abwägen, ob eine Rückkehr an den Ort des Geschehens sinnvoll ist. Manchmal ist es das, um zu lernen, wie weit man sich als Mensch bereits entwickelt hat.

Geführte Tour

Wenn Sie mehr über das Dritte Reich erfahren möchten und Orte aufsuchen, an denen sich damals viele geschichtliche Ereignisse zugetragen haben, sind Sie in der Stadt München richtig. Hitler wählte die bayrische Hauptstadt seinerzeit als die „Hauptstadt der nationalsozialistischen Bewegung“ aus. Dementsprechend finden sich in München zahlreiche Stellen, die eine bewegte und oft auch grausame Geschichte haben.

Um den richtigen Zugang zu der Vergangenheit und geprüfte Fakten zu erhalten, sollten Sie sich an erfahrene Guides wenden. Ob Sie sich für eine geführte 3rd Reich Tour Munich in  englischer Sprache entscheiden oder Münchens dunkle Geschichte bei einer Stadtführung erleben wollen, bleibt dabei Ihnen überlassen. Von Gedenkstätten der Opfer des Nationalsozialismus bis hin zu Bierhallen, in denen sich die Nazis versammelten, wird ein großes Spektrum verschiedenster Orte mit Bedeutung in der Vergangenheit besichtigt. Auch wer bereits viel über das Dritte Reich weiß, wird bei der Tour noch Neues lernen.

Unsere Geschichte beeinflusst uns, im Kleinen wie im Großen

Negative Erfahrungen der Vergangenheit müssen, zu ihrer Bewältigung, immer im Kontext zu anderen Menschen und Ereignissen gesehen werden. Für viele von uns ist die Familie der Ursprung zahlreicher Probleme im Leben und das, was uns am längsten emotional, psychisch und gedanklich begleitet.

Ursachen verstehen

Wenn Sie Ihre Vergangenheit bewältigen und meistern wollen, hilft es, alle Erfahrungen in ihrem Kontext zu sehen. Familienmitglieder, die uns Schaden zugefügt haben, tragen ihre eigene unbewältigte Vergangenheit in sich. Daher ist es immer hilfreich, einen Blick auf die möglichen Ursachen zu werfen, ohne sich von negativen Emotionen, die die Vergangenheit betreffen, zu stark beeinflussen zu lassen.

Warum konnte das geschehen? Diese Frage stellen sich viele, oftmals ohne jemals eine Antwort zu erhalten. Wer allerdings Ursachenforschung betreibt und dabei möglichst neutral vorgeht, der kommt den Dingen früher oder später auf den Grund. Vielleicht wird Ihnen dann auch klar, dass Sie an vielem, was Ihnen zugestoßen ist, keine Schuld tragen. Das wird es Ihnen leichter machen, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

Was, wenn ich mich in der Vergangenheit selbst schuldig gemacht habe?

Die Vergangenheit loslassen, das ist schwierig, wenn andere uns Schaden zugefügt haben. Genauso schwierig ist es allerdings, die Vergangenheit loszulassen, wenn wir uns selbst schuldig gemacht haben. Die Vergangenheit hat das Potenzial uns zu quälen, auch und gerade dann, wenn wir selbst Fehler gemacht haben. Je mehr Schuldgefühle und Reue wir verspüren, desto stärker prägt die Vergangenheit auch unsere Gegenwart.

Fehler eingestehen

Um die Vergangenheit zu bewältigen, sollten Sie deshalb lernen, das Geschehene anzunehmen. Das betrifft auch eigene Fehler. Sich selbst Fehler verzeihen zu können, ist aber nur dann möglich, wenn eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit stattfindet. Wer das Vergangene verdrängt und lediglich anderen die Schuld zuweist, wird die Vergangenheit nie vollständig aufarbeiten und bewältigen können.

Oft ist es nicht einfach, die richtige Balance zu finden zwischen Ehrlichkeit zu sich selbst und Selbstabwertung. Geschehnisse zwischen zwei oder mehr Personen sind zudem selten schwarzweiß, sondern sehr komplex. Hilfreich ist es dennoch, den eigenen Beitrag in einer Situation der Vergangenheit zu erkennen und zu verarbeiten. Wer reinen Tisch macht, ohne in Selbsthass zu verfallen, kann den Blick wieder nach vorne richten.

Den Lauf der Dinge akzeptieren – Von den Weisen des fernen Asiens lernen

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Die deutsche Geschichte ist von Dualität mit strikten Trennungen. Die Einteilung in Gut und Böse begleitet die Menschen in Europa spätestens seit der Christianisierung. Viele Kulturen Asiens stellen diese Trennung in ihren Philosophien nicht so klar gegenüber.

Im Einklang mit Yin und Yang

Eines der bekanntesten Prinzipe ist das Yin und Yang, das dem Daoismus entstammt. Das Prinzip des Yin und Yang geht davon aus, dass Gegensätze einander bedingen und deshalb zusammengehören. Statt strikt zu trennen, beispielsweise zwischen Gut und Böse, werden die Zusammenhänge und die tieferen Nuancen als Ganzes betrachtet.

Vergangenheit akzeptieren

Davon können auch Sie profitieren, wenn Sie damit beginnen, sich mit Ihrer Vergangenheit tiefer zu beschäftigen. Statt sich vehement dagegen zu wehren, was geschehen ist, können Sie versuchen, die Vergangenheit als Teil ihres Lebens in das Heute als Ganzes zu integrieren. Wer es schafft, die Vergangenheit zu akzeptieren und zu integrieren, hat einen großen Schritt zu ihrer Bewältigung getan. Ablehnung und Verdrängung führen hingegen dazu, dass die Vergangenheit immer im Unterbewusstsein präsent ist und sich auf ungesunde Weise ihren Weg in die Gegenwart bahnt.

Heilung ist möglich, aber niemals linear

Menschen nehmen vieles in Kauf, wenn sie auf der Suche nach einer magischen Lösung für ihre Schwierigkeiten mit der Vergangenheit sind. Heilung ist das, was viele anstreben und als Endziel betrachten und das ist legitim. Dennoch ist auch klar: Eine Wunderheilung von der Vergangenheit kann es nicht geben. Jedenfalls nicht so, wie sich das viele wünschen.Wenn Wunden geschlagen werden, brauchen sie Zeit zum Heilen. Die richtige Behandlung beschleunigt die Heilung, aber dennoch nimmt sich die Wunde die Zeit, die sie braucht. Ganz ähnlich sieht es mit Wunden in der Psyche aus, die durch die Vergangenheit ausgelöst wurden.

Kollektive Vergangenheit

Sobald Sie beginnen, sich aktiv mit Ihrer und der kollektiven Vergangenheit auseinanderzusetzen, kann es sich so anfühlen, als würden alte Wunden aufgerissen. Dem ist aber nicht so. Durch die Aufmerksamkeit, die sie der Vergangenheit widmen, ohne sie zu verzerren, ist die Wahrscheinlichkeit größer, die richtige Behandlungsmethode zu finden. Beim Bewältigen der Vergangenheit werden Sie vermutlich viele Rückschritte erleben, die sich nicht anfühlen, wie ein Heilungsprozess. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn der Heilungsprozess der Psyche verläuft niemals völlig gradlinig.

Die Zeit heilt alle Wunden – Ein Sprichwort, das bis heute Gültigkeit hat

„Die Zeit heilt alle Wunden“, das sagt der Volksmund. Und es ist wahr: Wenn die Zeit vergeht, lässt oftmals auch der Schmerz der Vergangenheit nach. Das kann aber nur funktionieren, wenn die dunkle Vergangenheit nicht versteckt und verdrängt, sondern aufgearbeitet wird.

Die deutsche Geschichte lebt mitunter von ihrer Erinnerungskultur. Die Schrecken der Vergangenheit sollen nicht in Vergessenheit geraten, auch damit sie sich nicht wiederholen.